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Bauernverband Biberach-Sigmaringen e. V.

Unternehmensergebnisse

Bauerneinkommen schwanken enorm


Baden-Württemberg wieder Schlusslicht im Bundesvergleich

„Die Unternehmensergebnisse der landwirtschaftlichen Betriebe in Baden-Württemberg haben sich im Durchschnitt auf niedrigem Niveau erholt. Sorge bereitet, dass die ohnehin niedrigen Einkommen in einzelnen Betriebszweigen, wie beispielsweise in der Veredlung, weiter gesunken sind.“ Das erklärt Joachim Rukwied, Präsident des Landesbauernverbandes (LBV), zu den Unternehmensergebnissen der Haupterwerbsbetriebe im Wirtschaftsjahr 2017/18 am 17. Dezember 2018 in Stuttgart. Im Schnitt verdient die Familienarbeitskraft 36.320 Euro. Trotz einem Anstieg von 16,3 Prozent gegenüber dem Wirtschaftsjahr 2016/17 ist Baden-Württemberg im Bundesvergleich erneut Schlusslicht bei den Bauerneinkommen.


Hauptgeschäftsführer Peter Kolb, Präsident Joachim Rukwied und Referentin Anette Herbster

Die Unternehmensergebnisse des Wirtschaftsjahres 2017/2018 (1. Juli 2017 bis 30. Juni 2018) haben sich im Schnitt weiter erholt. Bauernfamilien konnten in einigen Sparten ein höheres Einkommen erzielen. „Eine Steigerung ist für unsere Betriebe dringend notwendig, um Kredite zu bedienen, notwendige Investitionen zu tätigen und für schlechte Jahre vorzusorgen“, erklärt Bauernpräsident Rukwied. „Dennoch bereitet uns das niedrige Einkommensniveau vor allem der Ackerbauern sowie das Minus bei den Veredlungs- und Dauerkulturbetrieben Sorge.“

Veredlungsbetriebe rutschen wieder ab
In den vergangenen Jahren hat bei den Schweine haltenden Betrieben im Land ein starker Strukturwandel stattgefunden. „Seit 2010 haben rund 40 Prozent dieser Betriebe aufgegeben“, zeigt Rukwied auf. „Bei den Ferkelzuchtbetrieben lag die Aufgaberate sogar bei 55 Prozent, was einem Strukturbruch gleichkommt. Desaströse Schweinepreise in Verbindung mit höheren Umwelt- und Tierschutzauflagen haben zu den Betriebsaufgaben geführt.“ Der Veredlungsbereich musste im abgelaufenen Wirtschaftsjahr einen Rückgang der Einkommen um 19,5 Prozent auf 37.393 (2016/17: 46.420) Euro je Familienarbeitskraft verkraften.

Milchgeld lässt Bauerneinkommen steigen
Die Unternehmensergebnisse der Milchviehbetriebe haben um 55,5 Prozent auf 52.589 (33.819) Euro je Familienarbeitskraft zugelegt. Dieser Anstieg lässt sich vor allem auf den stabilen Milchmarkt und das ausgezahlte Milchgeld zurückführen. Futterbaubetriebe mit Rindermast und Mutterkühen erwirtschafteten ein Plus von 41,3 Prozent auf 27.268 (19.304) Euro je Familienarbeitskraft. „Die Steigerung bei den Futterbaubetrieben reicht weiterhin nicht aus, um die vergangenen schlechten Jahre auszugleichen“, stellt Rukwied fest.

Wetterbedingte Einbußen bei den Sonderkulturen
Der Aprilfrost vergangenes Jahr hatte die Wein- und Obstbaubetriebe massiv getroffen. Die Frostschäden sind ursächlich für den Rückgang der Unternehmensergebnisse beider Sparten. Weinbaubetriebe verbuchen mit einem Minus von 29,9 Prozent auf durchschnittlich 25.832 (36.842) Euro je Familienarbeitskraft den höchsten Ergebnisrückgang. Im Obstbau sind die Unternehmensergebnisse um durchschnittlich 24,1 Prozent geschrumpft. Die Obstbaubetriebe erwirtschafteten nur 25.878 (34.071) Euro je Familienarbeitskraft.

Ackerbau auf niedrigem Niveau
Mehrere Jahre in Folge verharren die Unternehmensergebnisse der Ackerbaubetriebe auf niedrigem Niveau. Für das vergangene Wirtschaftsjahr konnten die Betriebe zwar ein Plus von 15,8 Prozent verzeichnen, erwirtschafteten aber nur 27.889 (24.094) Euro je Familienarbeitskraft. „Die Ackerbauern warten immer noch auf eine Verbesserung ihrer Einkommenssituation", sagt der Bauernpräsident. „Die Erlöse für die meisten Ackerfrüchte sind weiterhin zu niedrig, um rentabel zu wirtschaften.“

Steuerliche Risikoausgleichsrücklage bleibt Dauerbrenner
Die Bundesregierung plant weiterhin keine Einführung einer steuerlichen Risikoausgleichsrücklage für landwirtschaftliche Betriebe, obwohl die Bundesländer dieses Instrument zur Selbsthilfe befürworten. „Langanhaltende Preistiefs beispielsweise bei Veredlung, im Ackerbau oder in der Vergangenheit auch bei Milch reißen immer wieder tiefe Löcher ins Betriebsbudget“, erklärt der LBV-Präsident. „Die von uns seit Jahren geforderte steuerliche Risikoausgleichsrücklage würde uns Bauern in die Lage versetzen, in ertragsstarken Jahren etwas für schlechtere Jahre zurückzulegen.“

Unternehmensergebnisse der einzelnen Betriebsformen

  • In den Milchviehbetrieben stieg das Unternehmensergebnis 2017/18 im Durchschnitt um 55,5 Prozent auf 52.589 (33.819) Euro je Familienarbeitskraft.
  • Die Futterbaubetriebe mit Rindermast und Mutterkühen verbuchten eine Ergebnissteigerung um 41,3 Prozent auf 27.268 (19.304) Euro je Familienarbeitskraft.
  • Die Ackerbauern erwirtschafteten ein Plus um 15,8 Prozent auf durchschnittlich 27.889 (24.094) Euro je Familienarbeitskraft.
  • In der Veredlung sanken die Unternehmensergebnisse 2017/18 im Durchschnitt um 19,5 Prozent auf 37.393 (46.420) Euro je Familienarbeitskraft.
  • Der Weinbau muss den höchsten Ergebnisrückgang verbuchen. Die Unternehmensergebnisse sanken um 29,9 Prozent auf durchschnittlich 25.832 (36.842) Euro je Familienarbeitskraft.
  • Der Obstbau musste im Durchschnitt ein Minus von 24,1 Prozent verkraften. Die Obstbaubetriebe erwirtschafteten 25.878 (34.071) Euro je Familienarbeitskraft.
  • Bei den Gemischtbetrieben nahm das Ergebnis um 20,7 Prozent auf 29.051 (24.065) Euro je Familienarbeitskraft zu.


Daten zu den Unternehmensergebnissen 2017/18 (1. Juli 2017 bis 30. Juni 2018)

Datenbasis: Die Ermittlung der Einkommenssituation basiert auf den Buchführungsergebnissen von 1.649 landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetrieben, welche die baden-württem­bergische Landwirtschaft im Haupterwerb repräsentieren.

Unternehmensergebnis: Das Unternehmensergebnis (Bruttoeinkommen) muss neben der Entlohnung für die Familien-Arbeitskräfte sowie die unternehmerische Tätigkeit auch die Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals abdecken. Zusätzlich gehen davon die Sozialabgaben, persönliche Steuern, Tilgung für Fremdkapital und finanzielle
Verpflichtungen gegenüber der Vorgängergeneration ab. Ein Teil des Unternehmensergebnisses ist für die Finanzierung von Ersatz- und Neuinvestitionen aufzuwenden.

Arbeitskräfte (AK): Der Arbeitskräfteeinsatz je ausgewertetem Betrieb liegt bei 2 Arbeitskräften je Unter­nehmen oder 2,7 AK je 100 Hektar (Familien-AK: unverändert 1,5 Familienarbeitskräfte/Betrieb). Der durchschnittliche AK-Besatz, bezogen auf die Fläche, liegt damit in Baden-Württem­berg bei rund 29 Prozent über dem Bundesdurchschnitt (2,1 AK je 100 Hektar).

Fläche: Die landwirtschaftlich genutzte Fläche der ausgewerteten Betriebe beträgt knapp 71 Hektar pro Betrieb. Der Anteil der Pachtflächen liegt im Durchschnitt dieser Betriebe bei 70 Prozent (rund 50 Hektar). Die durchschnittlichen Pachtkosten der ausgewerteten Betriebe betragen rund 13.000 Euro pro Jahr (ca. 260 Euro je Hektar).

Eigenkapitalbildung: Im Wirtschaftsjahr 2016/17 konnte von den ausgewerteten Betrieben rund 8.900 Euro Eigenkapital gebildet werden. Dieser Wert war im Vergleich zum Vorjahr rückläufig (Wirtschaftsjahr 2016/17: + 10.100 Euro). Im Hinblick auf eine dauerhafte Sicherung der betrieblichen Existenz be­trägt die anzustrebende Zielgröße mindestens 10.000 bis 15.000 Euro je Betrieb.

Investitionen: Die Bruttoinvestitionen, das heißt der gesamte Zugang an Vermögensgegenständen, nahmen im Wirtschaftsjahr 2017/18 um circa fünf Prozent zu und lagen bei 44.200 Euro je Unter­nehmen. Die Investitionen in Maschinen nahmen ebenfalls zu (um knapp zehn Prozent auf circa 25.500 Euro). Die Nettoinvestitionen stiegen im abgelaufenen Wirtschaftsjahr erheb­lich (+ 432 Prozent) und lagen im Durchschnitt der baden-württembergischen Haupter­werbsbetriebe bei 3.600 Euro.

Betriebe im Land nach der amtlichen Statistik: In Baden-Württemberg gibt es nach der amtlichen Statistik 39.800 Betriebe. Die durchschnittliche Betriebsgröße be­trägt knapp 36 Hektar pro Betrieb (D rund 62 Hektar). Die überwiegende Mehrheit (89 Prozent) der landwirtschaftlichen Betriebe wird als Familienbetrieb, als sogenanntes Einzelunter­nehmen, geführt. In Baden-Württemberg wirtschaften ein Drittel dieser Einzelunternehmen im Haupterwerb und knapp zwei Drittel im Nebenerwerb. Gemeinschaftliche Betriebs­formen gewinnen zunehmend an Bedeutung, darunter Gesellschaften bürgerlichen Rechts (GbR) mit einem Anteil von knapp neun Prozent (Statistisches Landesamt 2017).



Autor: LBV



 

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