Runder Tisch zur Bildung
Bildungs-Bündnis für Landwirtschaft in der Schule
Bündnis aus Landwirtschaft spricht über Darstellung landwirtschaftlicher Themen im Unterricht
Die Landwirtschaft hat in der Schule und in der Öffentlichkeit mit enormen Vorurteilen zu kämpfen. Fehlerhafte oder tendenziöse Aufarbeitung landwirtschaftlicher Themen in manchen Schulbüchern oder gar im Unterricht sowie pauschales Bauernbashing von Nichtregierungsorganisationen (NGO) können unter anderem Mobbing an Landwirtskindern hervorrufen. Das hat auch eine Umfrage des Landfrauenverband Württemberg-Hohenzollern klar aufgezeigt.
Staatssekretärin Friedlinde Gurr Hirsch hat aus diesem Grund ein breites Bündnis zum Runden Tisch „Schule und Landwirtschaft“ am 9. Juli 2018 ins Landwirtschaftsministerium (MLR) in Stuttgart geladen. Das erklärte Ziel: Mit gezielter Bildungsarbeit auf unterschiedlichen Ebenen soll das Bild der Landwirtschaft in der Schule realistisch, sachlich und ausgeglichen gelehrt werden.
Pädagogik statt Ideologie
„Mehr als 90 Prozent der Befragten gaben als Täter die Mitschüler an, was kaum verwundert. Jedoch rund ein Drittel der Mobbingopfer benannte Lehrer und Erzieher als Täter“, erklärte Landfrauenpräsidentin Juliane Vees vor den Vertretern von Landwirtschaft, Bildungs- und Fortbildungseinrichtungen sowie Initiativen wie Lernort Bauernhof, Pädagogischer Hochschule (PH) und Kultusministerium. Die negative Stimmung gegenüber der modernen Landwirtschaft wird durch Inhalte zu landwirtschaftlichen Themen in Schulbüchern unterstützen. Diese seien laut Expertenmeinung von Kampfbegriffen und schwarz-weiß Malerei geprägt oder schlichtweg fachlich falsch dargestellt.
Lösungen dringend gesucht
„Mit Lernort Bauernhof oder Gläsernen Produktionen haben wir bereits einen wirk-samen Ansatz gefunden, die Landwirtschaft in der Öffentlichkeit realistisch zu zei-gen“, sagte Staatssekretärin Gurr-Hirsch. Allerdings habe die Bildungsarbeit auf Hö-fen auch seine Grenzen. Initiativen wie „Landwirtschaft macht Schule“ von der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg (PH LB), der Akademie für Landbau Kupferzell (ALH) und dem Bauernverband Schwäbisch Hall-Hohenlohe-Rems, die bei der Lehrerausbildung ansetzen, seien ein weiterer Baustein in der pädagogischen Arbeit. Auf bestehende Initiativen möchte das Bildungs-Bündnis weiter aufbauen, neue Formate für Schulbuchautoren oder Fortbildungsangebote für Lehrer sollen gefunden sowie die Mobbingprävention an Schulen soll weiter intensiviert werden. Die Teilnehmer des Runden Tisches waren sich ebenfalls einig, bei den Schulbüchern ist ein starkes Engagement auch von Entscheidern im Kultusministerium gefragt.
Autor: Amstutz, LBV