Coronavirus
Einreisestopp für Saisonarbeiter aus Osteuropa
Rukwied: Schwerer Schlag für die Versorgung mit Obst und Gemüse
Zum vorübergehenden Einreiseverbot für Saisonarbeitskräfte aus Osteuropa sagt der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied: „Das Einreiseverbot für unsere Saisonarbeitskräfte trifft unsere Betriebe in der jetzigen Phase sehr hart. Insbesondere unsere Obst-, Gemüse- und Weinbaubetriebe, die auch Teil der kritischen Infrastruktur sind, brauchen dringend Arbeitskräfte. Dieser Einreisestopp muss so kurz wie möglich gehalten werden. Unsere Betriebe sind bereit, jegliche Maßnahmen zum Infektionsschutz umzusetzen und zu implementieren.
Außerdem muss es kurzfristig unbürokratische und praktikable Lösungen geben, um Menschen in und aus Deutschland beschäftigen zu können. Die bisherigen Lockerungen der Hinzuverdienstmöglichkeiten unter anderem für Bezieher von Kurzarbeitergeld reichen nun nicht mehr aus, um die entstandene Lücke zu schließen. Hier müssen wir ansetzen und auch die Höchstbeträge für geringfügige Beschäftigungsverhältnisse anheben, um Menschen für die Arbeit in der Landwirtschaft zu motivieren.
Wir sind dankbar für die große Solidarität, die uns derzeit aus der Bevölkerung entgegengebracht wird und werden alles daransetzen, dass die Versorgung der Bevölkerung auch trotz dieser Krise gewährleistet bleibt.“
Klöckner bekommt keine Unterstützung vom Kabinett
In einer Telefonkonferenz der an der auch der Deutsche Bauernverband und die Landesbauernverbände teilgenommen haben wurde von Ministerin Julia Klöckner unmissverständlich klargestellt, dass dieser Einreisestopp nicht mehr revidiert wird. Im Gegenteil sowohl die Kanzlerin, als auch der Gesundheitsminister stünden voll hinter dieser Entscheidung des Innenministers, um die Ausbreitung von Corona zu minimieren. Ministerin Klöckner hat zudem betont, dass Sie für eine Abschwächung dieser strikten Regelung keinerlei Unterstützung im Kabinett bekommen hätte.
In der deutschen Landwirtschaft sind jährlich rund 300.000 Saisonarbeitskräfte beschäftigt, die überwiegend aus Osteuropa kommen. In Baden-Württemberg sind es jährlich ungefähr 53.000 Saisonarbeitskräfte.
Autor: DBV, Amstutz, LBV