Koalitionsverhandlungen
Forderungen des Bauernverbandes
Die Landwirtschaft steht vor sehr großen Herausforderungen. Der agrarpolitische Handlungsbedarf zur Stärkung der heimischen Landwirtschaft ist umfangreicher und wichtiger denn je. „Damit unsere Bauerfamilien im Land eine Zukunftsperspektive haben, brauchen wir die richtigen politischen Weichenstellungen. Dabei sind Planungssicherheit und mehr Wertschöpfung für die Betriebe besonders wichtig. Die Forderung des Berufsstandes nach einem Gesellschaftsvertrag zwischen Landwirtschaft, Lebensmittelwirtschaft und Verbraucherinnen und Verbrauchern ist dafür die Grundlage“, betont Bauernpräsident Rukwied.
Agrarumweltprogramme stärken
Agrarumweltprogramme, Vertragsnaturschutz und weitere kooperative Instrumente haben in Baden-Württemberg eine lange und erfolgreiche Tradition. „Die baden-württembergische Landwirtschaft ist auch künftig bereit, ihren Beitrag für den Artenschutz zu leisten. Dafür müssen die Umweltleistungen über einen Kostenausgleich hinaus angemessen vergütet werden“, fordert LBV-Präsident Rukwied. „Nur so sind die Ziele des Biodiversitätsstärkungsgesetzes erreichbar.“
Digitalisierung des ländlichen Raumes vorantreiben
Die Versorgung mit schnellem Internet ist für die Attraktivität und Lebendigkeit des ländlichen Raumes entscheidend. „Die vielfältigen Potenziale der Digitalisierung in der Landwirtschaft können nur mit hohen Übertragungsgeschwindigkeiten genutzt werden. Das Land muss den Breitbandausbau endlich vorantreiben“, fordert Rukwied. „Ein lückenloser Breitbandausbau ist die künftige Grundlage einer wettbewerbsfähigen, ressourcen- und klimaschonenden sowie tierwohlfördernden Landwirtschaft.“
Tierhaltung im Land Perspektive geben
Die Tierhaltung im Land steht vor großen Umbrüchen. Vor allem die Schweinehaltung hat in den vergangenen Jahren einen regelrechten Strukturbruch erlebt. „Die Versorgung mit regionalen tierischen Produkten ist durch weitere Betriebsaufgaben gefährdet. Wünsche nach mehr Tierschutz und gleichzeitig höhere Anforderungen im Umwelt- und Emissionsschutz blockieren eine Weiterentwicklung der Tierhaltung“, erklärt Rukwied. „Wir brauchen einen Innovations- und Entwicklungsschub, der die Agrarforschung fördert, die Betriebsberatung ausbaut und Modernisierungsgenehmigungen für Stallanlagen ermöglicht.“
Der Fortbestand der Familienbetriebe durch kommende Generationen hängt entscheidend von den wirtschaftlichen Perspektiven sowie den politischen Rahmenbedingungen und der gesellschaftlichen Anerkennung ihrer Leistungen ab. „Mit der neuen Landesregierung wollen wir konstruktiv zusammenarbeiten, damit unsere Bäuerinnen und Bauern sowie der ländliche Raum auch künftig eine Perspektive in Baden-Württemberg haben“, sagt der Bauernpräsident. „Die dazu notwendigen Voraussetzungen zeigen wir in unserem Forderungskatalog detailliert auf.“
Den LBV-Forderungskatalog zur Landtagswahl und den Koalitionsverhandlungen finden Sie unter www.lbv-bw.de/Landtagswahl