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Bauernverband Biberach-Sigmaringen e. V.

Baden-Württemberg

Regionale Kartoffelversorung gefährdet


Gemeinsame Erklärung der Kartoffelbranche in Baden-Württemberg vom 10. November 2020

Kartoffeln sind auch im digitalen Zeitalter nach wie vor ein fester Bestandteil unserer Ernährung und regionalen Grundversorgung mit heimischen Lebensmitteln. Ob diese regionale Lebensmittelversorgung so weiter bestehen bleiben wird ist derzeit fraglich. Vor diesem Hintergrund haben die Akteure der Baden-Württembergischen Kartoffelwirtschaft, die Erzeugergemeinschaft für Früh- und Spätkartoffeln Baden-Württemberg e.V., der Beratungsdienst Kartoffelanbau Heilbronn e.V. und die Handelshäuser Ernst Kopf KG, Bad Krozingen, Kartoffel Stahl, Neckarwestheim und Wild Kartoffel- und Zwiebelmarkt GmbH, Eppingen, eine gemeinsame Erklärung abgegeben.



Seit Ihrer Einführung in Europa im 16./17. Jahrhundert stellt sich die Kartoffel als lebenswichtiger Bestandteil der heimischen Grundversorgung dar. In Baden-Württemberg werden derzeit ca. 5.500 ha Kartoffeln angebaut. Anbauschwerpunkte finden sich im Großraum Heilbronn-Ludwigsburg, dem Großraum Ulm und im Bereich Hartheim/Bad Krozingen. Bei einem Pro-Kopf-Verbrauch von ca. 55 kg/Jahr und einem gemittelten Ertrag von ca. 38 to/ha reicht die in Baden-Württemberg erzeugte Menge an Kartoffeln bereits heute schon bei weitem nicht aus, um die mehr als 11 Mio. Einwohner zu versorgen.

Schadinsekten und Pilze gefährden den Kartoffelanbau
Diese knappe Grundversorgung mit gesunden und verzehrfähigen Kartoffeln steht derzeit vor ungeahnten Hürden: Konnte man den Anbau seit der Nachkriegszeit des letzten Jahrhunderts stetig weiterentwickeln und verlässlicher und stabiler machen, fehlt der Landwirtschaft heute sukzessive jegliche Möglichkeit, um gegen Schadinsekten oder Pilze vorzugehen. Hierbei stehen konventionelle und biologisch wirtschaftende Betriebe vor der gleichen Herausforderung: Die Larve einer Schnellkäferart, im Volksmund als Drahtwurm bekannt, hat sich in Baden-Württemberg weit verbreitet und durchlöchert die Kartoffeln im Boden. Die Landwirtschaft hat keine Möglichkeiten mehr, mit zugelassenen konventionellen oder biologischen Präparaten diese Larven wirkungsvoll zu bekämpfen. Auch der Pilz Rhizoctonia führt zu massiven Beeinträchtigungen der Kartoffelqualität durch Verkrustungen (Sklerotien) und Drycore-Löchern.

Behandlungsmöglichkeiten hiergegen sind absehbar voraussichtlich ab 2022 nicht mehr vorhanden
Aus Gründen der Nachhaltigkeit ist beim Anbau Ziel, nach der Arbeit über eine ganze Vegetation hinweg mit Bodenbearbeitung, Pflanzung, Versorgung mit Wasser Nährstoffen sowie Schutz der Pflanzen bei der Ernte gesunde und reife Früchte aus der Erde zu holen. Wird hier dann nur noch Ware geerntet, die aufgrund mangelnder Qualität nicht mehr als Lebensmittel verzehrfähig ist, war die Arbeit eines ganzen Jahres umsonst.

Heimische Ware fehlt im Supermarkt
Die Handelshäuser stellt dies anschließend vor die Herausforderung, dass sich bei schon knappen Kartoffelmengen in BW zusätzlich der Anteil der vermarktungsfähigen Ware durch diese Schäden massiv verringert und letztlich dann auch als heimische Ware im Supermarktregal fehlt. Dies hat zur Folge, dass diese Menge zur Deckung der Grundversorgung letztlich aus ganz Deutschland, Europa oder sogar Nordafrika -mit allen bekannten Nachteilen für Klima und Umwelt- nach Baden-Württemberg importiert werden muss.

Dringender Handlungsbedarf
Wenn bei verschieden Präparaten aus politischen Gründen eine Zulassung wegfällt, muss eine wirkungsvolle Alternative folgen - dies ist jedoch bislang nicht erkennbar. Es besteht daher dringender Handlungsbedarf, den landwirtschaftlichen Betrieben alternative Möglichkeiten aufzuzeigen, wie beim Anbau diese Schaderreger eingedämmt werden können. Sollte dies kurzfristig nicht möglich sein, müssen die bestehenden Wirkstoffe solange erhalten bleiben, bis anderweitige Lösungen vorhanden sind.

Landwirtschaft braucht verlässliche Rahmenbedingungen
Ziel einer verbraucherorientierten Politik muss sein, der Bevölkerung ausreichend, sichere und gesunde Nahrungsmittel aus der Region bereitstellen zu können. Hierzu muss sie aber der Landwirtschaft rechtlich verbindlich einheitliche Rahmenbedingungen bieten, die für alle EU-Länder gleichermaßen gelten. Die Gesellschaft darf nicht riskieren, dass in einer politisch und gesellschaftlich immer instabileren Welt die Selbstversorgung mit Grundnahrungsmitteln so sträflich vernachlässigt wird.

Gemeinsame Erklärung der
Erzeugergemeinschaft für Früh- und Spätkartoffeln Baden-Württemberg e.V., Martin Hauß
Beratungsdienst Kartoffelanbau Heilbronn e.V., Bernd Schwarz
Ernst Kopf KG, Bad Krozingen; Andreas Kopf
Kartoffel Stahl, Neckarwestheim; Jochen Stahl
Wild Kartoffel- und Zwiebelmarkt GmbH, Eppingen; Jürgen Wild

 



Autor: Erzeugergemeinschaft für Früh- und Spätkartoffeln Baden-Württemberg e.V.



 

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