Nitratwerte im Grundwasser
Sachlich bleiben!
Der Landesbauernverband (LBV) weist darauf hin, dass auf 91 Prozent der Landesfläche die gesetzlichen Werte eingehalten werden. Auf neun Prozent der Fläche überschreiten die Nitratwerte den Grenzwert von 50 mg/l. In diesen sogenannten "roten Gebieten" werden künftig drei Maßnahmen zum Grundwasserschutz wirksam. Das heißt: Die neue Düngeverordnung (seit 1. Juni in Kraft) kommt hier zum Tragen.
Nitratwerte sinken im Land
In den vergangenen Jahren haben unterschiedliche Maßnahmen des Landes und der Bauern
(u. a. moderne Ausbringungstechnik) dazu beigetragen, dass die Wasserqualität stetig verbessert wird. Das Umweltministerium Baden-Württemberg weist in einer Pressemitteilung vom 4. November 2016 darauf hin, dass bei 47 Prozent der Messstellen im Land die Konzentration abgenommen hat. Zudem wäre die Zahl der stark belasteten Flächen weiter rückläufig.
Nitratbelastung in den vergangenen 20 Jahren um 22 Prozent gesunken
Landwirtschaftsminister Peter Hauk erklärte im November 2016: „Die Belastung des Grundwassers mit Nitrat ist in den letzten 20 Jahren um rund 22 Prozent zurückgegangen. Maßgeblichen Anteil daran haben die Steuerungsinstrumente des Landes zur Verminderung der Stickstoffeinträge. Dies sind in Wasserschutzgebieten die Schutzgebiets- und Ausgleichverordnung SchALVO sowie das freiwillige Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl FAKT."
Der Deutsche Bauernverband (DBV) verweist auf die Weiterentwicklungen bei der Senkung von Nitrat-Einträgen. Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa sprach DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken von „Panikmache und ungerechtfertigter Verunsicherung der Verbraucher“ durch die Aussagen des Umweltbundesamtes und einiger Umweltorganisationen.
Deutschlandweit 82 Prozent der über 1200 Messstellen in Ordnung
Nach dem Bericht der EU-Umweltagentur ist das Grundwasser in 82 Prozent der über 1200 Messstellen in Deutschland in Ordnung. An der Lösung der Problemfälle müssten und würden Landwirtschaft und Wasserwirtschaft kooperativ arbeiten. Auch in Regionen mit hoher Viehdichte würden die Landwirte ihrer umweltpolitischen Verantwortung gerecht werden. Beispielsweise wurde an den Trinkwasserentnahmestellen in Niedersachsen im Rohwasser durchschnittlich 5 mg Nitrat pro Liter gemessen. Dies seien 10 Prozent des Grenzwertes von 50 mg Nitrat/Liter, wie der Bericht des Niedersächsischen Landesbetriebs Wasserwirtschaft über die Trinkwasserschutzkooperationen darlege.
UBA-Studie rein hypothetisch
Susanne Günther hat auf ihrem Blog die sogenannte Studie beleuchtet: "Die Studie ermittelt anhand von vier Modellregionen, welche Maßnahmen zum Grundwasserschutz vor Ort getroffen werden, und berechnet in einem zweiten Schritt, welche Kosten auf die Wasserversorger – hypothetisch – zukämen, wenn die Vor-Ort-Maßnahmen nicht greifen würden. Als Basis für die Berechnung dienen die sogenannten Modell-Rohwässer." Mehr dazu auf dem Blog.
Autor: Amstutz, LBV