Wein
Stuttgarts gute Tropfen
Für die Weinqualität ist es wichtig, dass die Weinrebe während ihres Wachstums von April bis Oktober ausreichend Wärme, Sonnenschein und Feuchtigkeit bekommt. An Flussläufen wie dem Neckar ragen oft Steilhänge empor, die besonders von Sonneneinstrahlung erwärmt werden. Die steinigen Oberböden können Wärme sehr gut speichern. Der Rebstock wurzelt durch den steinigen Boden hindurch und kann in tiefere, nährstoffreichere Schichten vordringen. In den Steillagen sind oft in jahrhundertealter Tradition gepflegte Trockenmauern zu finden. Sie bieten einen hervorragenden Lebensraum für Amphibien und sind kulturlandschaftlich, naturschutzfachlich und artenschutzrechtlich von hoher Bedeutung. Die Bewirtschaftung der Steillagen ist sehr mühsam. Die meisten Arbeiten müssen nach wie vor von Hand ausgeführt werden, da Maschinen kaum einsetzbar sind.
Die Auswahl einer Rebsorte muss mit der Lage und dem Boden des Anbaugebiets harmonieren. In der Region Stuttgart hat der Anbau der Rebsorte Trollinger eine lange Tradition. Auch Spätburgunder und Dornfelder sind häufig zu finden. Steigende Bedeutung gewinnen Rebsorten aus südlicheren Regionen, wie Merlot und Cabernet Sauvignon, die trockenes und mildes Herbstwetter benötigen. Bei den weißen Rebsorten dominieren Riesling und Müller-Thurgau neben Silvaner, Kerner und Weißburgunder. In den letzten Jahren gewinnen jedoch auch Chardonnay und Sauvignon Blanc immer mehr an Bedeutung.
Die Kultivierung des Rebstocks, die Pflege und der Ausschnitt zur Qualitätssteigerung, sowie der richtige Erntezeitpunkt sind die klassischen Eckpfeiler sorgfältiger Winzerarbeit. In den Keltereien in und um Stuttgart werden die Trauben dann zu höchsten Weingenüssen veredelt.
Nach dem Auspressen der Weintrauben bleibt der sogenannte Trester übrig, der als Viehfutter, Düngemittel oder zum Schnapsbrennen verwendet werden kann. Aus den Kernen der Weintraube lässt sich Traubenkernöl pressen.
Autor: Die Stuttgarter Bauern