Mindestlohn-Erhöhung
Zukunftsfähigkeit der Familienbetriebe gefährdet
Vor dem geplanten Kabinettsbeschluss in Berlin für die Mindestlohnerhöhung auf zwölf Euro je Stunde warnt Joachim Rukwied, Präsident des Landesbauernverbandes, vor den Folgen für Sonderkulturbetriebe in Baden-Württemberg:
„Die Erhöhung des Mindestlohns auf zwölf Euro verschärft den bereits bestehenden Wettbewerbsdruck bei unseren Sonderkulturbetrieben im Land und gefährdet die Zukunftsfähigkeit unserer Familienbetriebe. Außerdem verdrängt dieser vor allem den Obst- und Gemüseanbau in europäische Regionen mit niedrigeren Löhnen und Sozialstandards. Beispielsweise sind die Erdbeeranbauflächen im Land seit der Einführung des Mindestlohns im Jahr 2015 um 22 Prozent zurückgegangen. Ein derartiges Szenario befürchten wir jetzt auch bei weiteren Kulturen. Wir benötigen einen zeitlich gestaffelten Übergang. Die vorgesehene Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns ist ein erneuter Eingriff in die durch das Grundgesetz geschützte Tarifautonomie. Dies lehnen wir grundsätzlich ab. Das Aushandeln von Löhnen ist und bleibt die Aufgabe der Tarifparteien, in die der Staat nicht eingreifen darf.“
Autor: LBV